Laudatio zur Ehrenmitgliedschaft von Herrn Professor Dr. Gerhard Strauch in der Arbeitsgemeinschaft Stabile Isotope anlässlich der ASI-Jahrestagung 2020
Gerhard Strauch, Jahrgang 1947, studierte ab 1966 Chemische Technologie und Physikalische Chemie an der technischen Hochschule Merseburg. Seinen Abschluss erlangte er 1973 mit einer Promotion in Physikalischer Chemie.
Im Anschluss daran arbeitete er als Chemiker im Zentralinstitut für Isotopen und Strahlenforschung (Leipzig), einem Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR. Sein Aufgabengebiet waren experimentelle und theoretische Studien zu stabilen Isotopen in natürlichen Systemen. Sein Arbeitsschwerpunkt lag dabei auf geologischen Prozessen.
Von Januar 1978 bis Mai 1979 führte ihn sein Beruf in die Antarktis, wo er auf der sowjetischen Forschungsstation Nowolasarewskaja "überwinterte". 1976 war in dieser Forschungsstation eine Forschungsbasis der DDR mit unterschiedlichsten wissenschaftlichen Teilbereichen gegründet worden. Gerhard Strauch führte dort gemeinsam mit einem Kollegen aus dem Zentralinstitut für Isotopen und Strahlenforschung das Isotopenprogramm ein. Seine Arbeiten konzentrierten sich auf Untersuchungen an Eiskernen und Luft CO2. Sukzessive entwickelte er sich zu einem anerkannten Isotopenspezialisten. So verwundert es nicht, dass er bereits ab 1979 bis 1989 an der Organisation einer internationalen Tagung ("Isotope in der Natur"), die in Leipzig abgehalten wurde, beteiligt war.
Dann kam die Wende.
Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten war Gerhard Strauch dann ab 1992 im UFZ (Umwelt Forschungszentrum Halle-Leipzig) im Department of Hydrogeology tätig. Sein Hauptinteresse lag nun im Bereich Hydrologie und Isotopen-Hydrogeologie.
1990 kam es zur Vereinigung der Arbeitsgemeinschaften stabile Isotope der DDR (ASTI) und der Arbeitsgemeinschaft stabile Isotope in Westdeutschland (ASI). Bei der Gründungstagung der vereinigten ASI in Heidelberg war er zwar nicht dabei, aber schon bei der ersten Tagung nach der Vereinigung, 1991 in Leipzig, gehörte Gerhard Strauch neben den Herren Faust, Jung und Krumbiegel zum Organisationsteam! Von da an war er regelmäßig bei den ASI Tagungen beteiligt – mit Vorträgen, Postern oder auch bei der Organisation.
2000 organisierte er gemeinsam mit Peter Krumbiegel und Klaus Jung eine weitere ASI Tagung in Leipzig und 2012 gemeinsam mit Matthias Gehre und vielen anderen die JESIUM in Leipzig. Außerdem war er im erweiterten Vorstand tätig und von 1999 – 2005 als zweiter Vorsitzender sowie 2005 – 2009 als erster Vorsitzender an "vorderster Front" für die ASI tätig.
Als 1992 die European Society für Isotope Research (ESIR), eine Vereinigung von Isotopenwissenschaftlern in Osteuropa, gegründet wurde, war es Gerhard Strauch, der die Tagungen dort besuchte und bei der ASI darüber berichtete. Ein besonderes Anliegen war ihm von Anfang an das Publikationsorgan der ASI/GASIR.
Anfangs hieß die Zeitschrift "Isotopenpraxis", 1992 wurde daraus das Journal "Isotopes in Environmental and Health Studies". Bei dieser Überleitung war er aktiv beteiligt und arbeitete kräftig mit. In der Folge wurde der 2000 Assistent im Editorial Board, in 2006 dann Co-Editor und 2011 löste er Peter Krumbiegel als Editor in Chief ab. Bis heute ist er mit vollem Engagement für die Belange der Zeitschrift unterwegs. Alles in Allem war er immer für die Belange der ASI engagiert unterwegs und ist auch einige Jahre nach seinem (offiziellen) Eintritt in den Ruhestand noch mit Interesse und Engagement dabei.
Wir freuen uns, Dr. Gerhard Strauch als Ehrenmitglied in unserer Arbeitsgemeinschaft begrüßen zu können und wünschen ihm von ganzem Herzen, dass er bei guter Gesundheit noch viele Jahre sein großes Interesse an der Forschung mit und um stabile Isotope weiterverfolgen kann und wir ihn noch auf vielen zukünftigen Tagungen treffen und mit ihm diskutieren können.
Anette Goeske
Im Nachgang zur ersten virtuellen ASI Tagung Oktober 2021
Laudation zur Ehrenmitgliedschaft Prof. Dr. Gerhard Strauchs